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1034

Aktaion und Artemis
 
Hauptspezies Krug
zugehörige Funktionsgruppe [Ausschenken, Trinken]
Museum44848
Inv.-Nr.1034
Form des Objekts eiförmig
Form (in Freitext)Oval
Farbe hellbraun
Dekoration
  • [Auflagen]
  • Rund- / Oval- / Viereck-Auflage
Darstellung Rund- / Oval- / Viereck-Auflage Menschen
IkonographieAKtaion und Artemis
InschriftenACTAEON CANIBVS MALESVIDVS ALEMIDIS REM... CANIBVS RKEDAFIT PBE SVIS MORIS
Materialgebrannter Ton
Formtechnik
  • in die Form gedrückt
  • gedreht
Brenntechnik Steinzeug
Glasurtechnik Salzglasur
maximaler ∅ (Dmax)9.5
Bemerkung

Aus der Scherbe ausgeschnittenes ovales Medaillon mit lateinischer Umschrift:

ACTAEON CANIBVS MALESVIDVS ALEMIDIS  REM... CANIBVS RKEDAFIT  PBE SVIS MORIS

Dargestellt sind mehrere Personen: links eine badende Frau, rechts ein Jäger mit Speer, in der Mitte ein Hirsch.
Vorlage: Jean Mignon (1535-45) nach Luca Penni (1500-1560), Albertina Wien A9158 und
Christyn van de Passe (1602-1607) - Rijksmuseum Amsterdam, Inv Nr. RP-P-OB-15.914

Es handelt sich um die griechische Sage des Aktaion, der während der Jagd die Göttin Artemis im Bad überrascht; diese verwandelt ihn in einen HIrsch, der daraufhin von den eigenen Hunden zerfleischt wird.

Es gibt mehrere Varianten, die bekannteste stammt aus OVIDS Metamarphosen:

"Aktaion war ein Enkel des Kadmos. Nach erfolgreicher Jagd hatte er zur Mittagszeit seine Gefährten mit den Speeren und Netzen bis zum folgenden Morgen nach Hause geschickt. Diana, das römische Pendant der griechischen Göttin Artemis, hatte sich in Gargaphia in Böotien in einem heiligen Hain eine Quelle eingerichtet, in der sie nach erfolgreicher Jagd zu baden pflegte. Eine der Nymphen nimmt ihr die Jagdwaffen ab, Krokale aus Theben richtet ihr Haar, während ihre Kolleginnen Nephele, Hyale, Rhanis, Psekas und Phiale die Göttin aus Wasserkrügen benetzen.

Sorglos durch den Wald streifend, betritt Aktaion die Grotte und überrascht die Badende. Die Nymphen suchen die Blöße der Göttin mit ihren Leibern zu decken, die sie jedoch um Haupteslänge überragt und unter dem Blick des Sterblichen glühend errötet. Ihres Bogens beraubt, bespritzt sie Aktaion mit dem Wasser der Quelle und ruft ihm zu: „Nun sag, wenn Du kannst, du habest mich nackt gesehen!“ Daraufhin wächst Aktaion ein Geweih aus der Mitte der Stirn, seine Ohren werden länger und länger, Hände und Füße wandeln sich zu gespaltenen Hufen und ein geschecktes Fell bedeckt seinen Leib. Er ergreift die Flucht und ist selbst erstaunt über seinen geschwinden Lauf. Als er schließlich sein Spiegelbild im Wasser erblickt, will er vor Erstaunen ausrufen, aber seine menschliche Stimme ist geschwunden, und nur ein Stöhnen entringt sich seiner Kehle.

Als Einziges bleibt sein Verstand unverändert, und er überlegt, was er tun soll, während Tränen über sein pelziges Gesicht rinnen. Scham hält ihn vom Palast seines Vaters fern, Furcht von den dichten Wäldern der Umgegend. Noch während er sinnt, erspähen ihn seine Hunde und verfolgen ihn, angespornt von seinen Freunden, die nur bedauern, dass Aktaion selbst diese Jagd versäumt. Sie rufen nach ihm und bemerken nicht, wie der Hirsch noch auf den Namen lauscht, während ihn seine eigenen Hunde zerfleischen.

Ovid ist der erste Dichter, der die Verwandlung in einen Hirsch beschreibt, frühere bildliche Darstellungen zeigen Aktaion ausschließlich in menschlicher Gestalt. Es scheint, dass ursprünglich lediglich die Hunde behext wurden und glaubten, einen Hirsch vor sich zu haben." (WIKIPEDIA)

Datierung2. Hälfte des 16. Jh.
HerstellungszweckVerzierung
vgl auch Objekt44672
ZugangsartAnkauf Derwahl
Zugangsdatum1993
Copyright44848