Bestandsfotos anderer Sammlungen

Raerener Steinzeug ist in vielen Museumsbeständen in ganz Europa und auch in Übersee zu finden. Seit mehr als zwei Jahrzehnten bemühen wir uns darum, darüber einen möglichst vollständigen Überblick zu erhalten.

In diesem Bereich können Sie die uns zur Verfügung stehenden Fotos sowie Grundinformationen zu den Objekten und Museumssammlungen abrufen. Weitere Einzelheiten und Informationen erfragen Sie bitte im jeweiligen Museum selbst.

Krug mit Löwenmaskaron und Musenfries

 
Urheber/-inunbekannt
ArtFotografie digital
ThemaKunst und Kultur
HerkunftKgl. Museen für Kunst und Geschichte Brüssel
BestandKeramik
Beschreibung

Krug mit zylindrischem Mittelteil, hohem leicht konkavem Hals und hohem profiliertem Fuß - unter dem konisch sich erweiternden Mündungsrand zwei parallel umlaufende Zierwülste auf Höhe des oberen Henkelansatzes, darauf aufgelegt ein großes Löwenmaskaron mit weit aufgerissenem Maul, darin eingehängt ein Metallring - auf der fast waagerechten schmalen Schulter Kerbschnitt zwischen Zierwülsten - Unterteil mit senkrecht eingeschnittenen Linien - Fuß mit waagerecht parallel umlaufenden Zierrillen

Mittelteil des Kruges mit einem Bildfries, der nebeneinander stehende weibliche Personen auf Gras zeigt (Freie Künste und Musen)

Inschrift oben zwischen den Personen: WAN GOT WIL SO IST MEIN ZILL - Wenn Gott es will, so ist er mein Ziel.

Inschrift im Band über dem Fries: GRAMATICA . DIALECTICA . RETORICA . ARIMETICA . MVSICA . GEOMETRIA . ASTROLOGIA . FIDES . CARITAS . SPES . IVSTITIA . PRVDENCIA . TEMPERATIA . FORTITVDO - Grammatik, Dialektik, Rhetorik, Arithmetik, Musik, Geometrie, Astrologie (allesamt Freie Künste) Treue, Nächstenliebe, Hoffnung, Gerechtigkeit, Klugheit-Einsicht, Mäßigung, Tapferkeit (menschliche Tugenden)

Inschrift im Band unter dem Fries: MESTER . BALDEM . MENNICKEN : POTTENBECKER . WONEDE . TOTTEN . ROREN . IN . LEIDEN . GEDOLT . 1577 - Meister Baldem Mennicken, Pottbäcker wohnend zu Raeren, in Leiden (und) Geduld 1577

Der Fries kommt auch in anderen Varianten vor. Er führte Ende des 19. Jahrhunderst im Zuge der damaligen Diskussion zur Provenienz des Rheinischen Steinzeugs zu einer nationalistisch motivierten Fehlinterpretation durch flämische und niederländische Sammler, die das Wort LEIDEN als die niederländische Stadt Leiden interpretierten und dort den Herstellungsort ausmachten. Dieser Irrtum konnte erst durch die archäologischen Grabungen ab den 1870er Jahren in Siegburg (Vikar Dornbusch) und Raeren (Vikar J.P. Schmitz) widerlegt werden.

Bestandsnummer61
RechteCreative Common Lizenz
Erstellungsjahr2013
VerwendbarkeitNamensnennung – nicht kommerziell – keine Bearbeitung CC BY-NC-ND 4.0
SpracheDeutsch